Der Zitronenfalter ist einer unserer häufigsten Schmetterlinge. Egal ob im eigenen Garten oder auf einem Spaziergang durch die Natur – die zitronengelben Falter begleiten uns durch das Jahr. Abseits von seiner zitronengelben Farbe hat dieser auffällige Schmetterling aber noch einige weitere echte Besonderheiten. So ist er zum Beispiel der einheimische Tagfalter mit der höchsten Lebenserwartung. Mehr interessante Fakten findest du in diesem Blogbeitrag.
Steckbrief Zitronenfalter: der gelbe Falter im Überblick
- Wissenschaftlicher Name: Gonepteryx rhamni
- Flugzeit: Ganzjährig bei günstigen Wetterverhältnissen
- Aussehen: Scharf gezeichnete Flügel, männliche Falter zitronengelb, weibliche Falter unauffälliger, meist in grünlichem Weiß. Beide Geschlechter mit unverkennbaren Zipfeln an Ober- und Unterflügel und orangem Fleck auf der Flügeloberseite.
- Raupenfutterpflanze: Faulbaum, Kreuzdorn
- Verbreitung: In fast ganz Europa und Teilen von Asien, fehlt in Kreta und Skandinavien
- Lebensraum: Der Zitronenfalter ist nicht anspruchsvoll, was seinen Lebensraum betrifft. Er ist häufig in lichten Wäldern und strukturreichem Offenland anzutreffen.
- Lebenserwartung: 10 – 12 Monate, Überwinterung als Falter
- Familie: Weißlinge
Artenporträts von vielen weiteren Schmetterlingen findest du hier: Einheimische Schmetterlinge bestimmen – 18 häufige Falterarten im Überblick
Fakt 1: Alter Falter – Zitronenfalter leben bis zu 12 Monate
Wie alt wird eigentlich ein Schmetterling? Zwar ist das von Art zu Art unterschiedlich, mit bis zu 12 Monaten erreicht der Zitronenfalter aber ein stattliches Schmetterlingsalter. Damit hat er unter den heimischen Tagfaltern die höchste Lebenserwartung.
Weil sie als Falter überwintern, gehören die gelben Schmetterlinge zu den ersten Insekten, die im Frühling aktiv werden. Bei uns in Deutschland sind sie oft bereits an warmen Februartagen zu entdecken. Die neue Generation schlüpft jeweils in der Zeit von Juli bis August und fliegt bis in den nächsten Sommer hinein.
Fakt 2: Gefrorener Falter? – die gelben Schmetterlinge produzieren ihr eigenes Frostschutzmittel
Der bevorzugte Ort zur Überwinterung für den Zitronenfalter sind relativ feuchte Waldbereiche. Dort setzen sie sich einfach ins Laub oder in niedriges Gebüsch, zum Beispiel in ein dichtes Brombeergestrüpp.
An ihrem Überwinterungsplatz überleben die zitronengelben Schmetterlinge selbst mehrfaches Einschneien. Das Einfrieren wird durch eine erhöhte Zellsaftkonzentration verhindert. Sie können so auch harte Winter mit Temperaturen von bis zu minus 20 Grad überleben. Bei warmen Temperaturen passiert es durchaus auch mal an Wintertagen, dass ein Zitronenfalter aufwacht und umherflattert.
Fakt 3: Wählerische Raupe – Spezialisierung auf wenige Pflanzen
Die erwachsenen Zitronenfalter sieht man an einer Reihe von Pflanzen Nektar saugen. Um sich fortzupflanzen, benötigen die Falter aber einige wenige spezielle Futterpflanzen. Das Vorkommen dieser Pflanzen begrenzt auch das Verbreitungsgebiet des Zitronenfalters. Die Raupe des Zitronenfalters ist auf Kreuzdorngewächse spezialisiert, wie Faulbaum oder echtem Kreuzdorn. Die Futterpflanze trägt der Zitronenfalter auch in seinem wissenschaftlichen Namen: Gonepterix rhamni. Rhamnus ist der wissenschaftliche Name des Kreuzdorns.
Wenn du dem Zitronenfalter in deinem eigenen Garten etwas Gutes tun möchtest, solltest du also nicht nur blühende Pflanzen anbieten, sondern gezielt diese Sträucher für die Eiablage pflanzen. Mehr Informationen darüber, wie du deinen Garten insektenfreundlich gestaltest, findest du im Artikel: Naturnaher Garten- in 5 kleinen Schritten zum eigenen Naturparadies.
Fakt 4: Das Weibchen legt etwa 100 Eier
Nach der Paarung legen die weiblichen Zitronenfalter im Frühjahr ihre etwa 100 Eier auf die knospenden Blätter der Raupenfutterpflanze – immer einzeln oder in kleinen Gruppen. Hier schlüpfen und fressen die grünlichen Raupen. Wenn du einen Faulbaum in deinem Garten hast, entdeckst du vielleicht die abgefressenen Blattränder. Wenn sich die Raupe vom Fressen ausruht, liegt sie normalerweise in der Mitte des Blattes.
Fakt 5: Der Zitronenfalter hat eine Schwäche für blaue Blüten
Der Zitronenfalter besucht zur Nahrungsaufnahme besonders gerne blaue oder violette Blüten. Dazu zählen bei uns zum Beispiel Blutweiderich, Hauhechel oder Heilziest. Oft sieht man ihn auch an verwildertem (und invasivem) Schmetterlingsflieder. Mit seiner Vorliebe ist er unter den heimischen Schmetterlingen nicht alleine. Auch das Taubenschwänzchen hat eine Schwäche für die Farbe Blau. Weiße Blüten meidet der Zitronenfalter dagegen. Ältere Falter nehmen es mit der Blütenfarbe beim Nektarsaugen dagegen nicht mehr so genau.