Einheimische Schmetterlinge bestimmen – 18 häufige Arten

Segelfaler

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Heimische Schmetterlinge: Entdecke die bunte Vielfalt vor unserer Haustür

Du möchtest einen heimischen Schmetterling bestimmen, den du in deinem Garten oder auf einem Spaziergang gesehen hast? Hier findest du 18 häufige und auffällige Vertreter der 4000 in Deutschland einheimischen Schmetterlingsarten auf einen Blick. Außerdem erfährst du, mit welchen Hilfsmittel du auch seltene Schmetterlinge bestimmen kannst.  

18 einheimische Schmetterlinge im Überblick

Aurorafalter

1. Aurorafalter

Antocharis cardamines

Den Aurorafalter findet man im Frühling auf Feuchtwiesen und an Waldrändern. Besonders auffällig sind die orangen Klekse auf den Flügeln der Männchen. 

Flugzeit: März bis Juni Raupenfutterpflanze: Wiesenschaumkraut, Knoblauchsrauke

Zitronenfalter

2. Zitronenfalter

Gonepteryx rhamni

Den Zitronenfalter können wir bei warmen Temperaturen das ganze Jahr in unseren Gärten oder auf Spaziergängen antreffen. Der Name kommt von den scharf gezeichneten zitronengelben Flügeldecken der männlichen Tiere. 

Flugzeit: Ganzjährig (überwintert als Falter)
Raupenfutterpflanze: Faulbaum

Kleiner Kohlweißling

3. Kleiner Kohlweißling

Pieris rapae

Der kleine Kohlweißling ist einer unserer häufigsten Schmetterlinge. Durch seine Vorliebe für Gemüsepflanzen wird er als Ernteschädling bekämpft. 

Flugzeit: Ganzjährig
Raupenfutterpflanze: Kreuzblütler wie Gemüsekohl oder Raps

Tagpfauenauge

4. Tagpfauenauge

Aglais io

Das Tagpfauenauge beeindruckt durch seine Farbenpracht. Der auf Brennnesseln spezialisierte Falter ist ein häufiger Gast in unseren Gärten. Man findet ihn in Feld, Wald und Wiese. 

Flugzeit: Ganzjährig (überwintert als Falter)
Raupenfutterpflanze: Große Brennnessel
Familie: Edelfalter

Admiral

5. Admiral

Vanessa atalanta

Der Admiral wandert jedes Jahr aus dem Süden zu uns ein. Man findet ihn zum Beispiel auf Streuobstwiesen oder an Waldrändern. Im Herbst geht die Reise für viele dieser Schmetterlinge über die Alpen zurück in den Mittelmeerraum. 

Flugzeit: Ganzjährig
Raupenfutterpflanze: Große Brennnessel
Familie: Edelfalter

Hauhechelbläuling

6. Hauhechel-Bläuling

Polyommatus icarus

Der Hauhechelbläuling ist eine unserer häufigsten Bläulingsarten. Er wird deshalb auch als gewöhnlicher Bläuling bezeichnet. Er ist so häufig, weil er die Fähigkeit besitzt, schnell neue Lebensräume zu erobern.

Flugzeit: Mai bis Oktober
Raupenfutterpflanze: Hornklee, Hauhechel, Luzerne etc.
Familie: Bläulinge

Schwalbenschwanz

7. Schwalbenschwanz

Papilio machaon

Der Schwalbenschwanz ist einer unserer größten und beeindruckendsten Schmetterlinge. Oft treffen sich diese großen Falter auf Bergkuppen, um dort mit akrobatischen Balzflügen einen Partner zu finden. 

Flugzeit: April bis September
Raupenfutterpflanze: Fenchel, Wilde Möhre, Bibernelle etc.
Familie: Ritterfalter

C-Falter

8. C-Falter

Polygonia c-album

Der C-Falter ist am namensgebenden kleinen weißen C auf den Unterflügeln zu erkennen. Man findet ihn oft an Waldrändern oder bei einem Spaziergang im Wald am Wegesrand.

Flugzeit: Ganzjährig
Raupenfutterpflanze: Brennnessel, Salweide, Haselnuss etc.
Familie: Edelfalter

Kaisermantel Schmetterling

9. Kaisermantel

Argynnis paphia

Der Schmetterling des Jahres 2022 lebt bevorzugt an Waldrändern oder auf Lichtungen im Wald. Er legt seine Eier an Baumstämme ab, in deren Nähe Veilchen wachsen. Diese dienen der Raupe als Futterpflanze. 

Flugzeit: Juni bis September
Raupenfutterpflanze: Raues Veilchen
Familie: Edelfalter

Landkärtchen

10. Landkärtchen

Araschnia levana

Das Landkärtchen fliegt in zwei Generationen. Die erste ist ähnlich wie der C-Falter orange gefärbt. Die Sommergeneration zeigt dagegen eine schwarze Grundfärbung mit weißen Zeichnungen.
Man findet die Art oft an Waldrändern oder Waldwegen. 

Flugzeit: April bis Oktober
Raupenfutterpflanze: Große Brennnessel
Familie: Edelfalter

Kleiner Fuchs

11. Kleiner Fuchs

Aglais urticae

Der Kleine Fuchs ist einer unserer häufigsten Schmetterlinge. Oft sind die Falter schon im Februar unterwegs und suchen nach Frühblühern zur Nahrungsaufnahme. Die Art überwintert als ausgewachsener Falter. 

Flugzeit: Ganzjährig (überwintert als Falter)
Raupenfutterpflanze: Große Brennnessel
Familie: Edelfalter

waldbrettspiel

12. Waldbrettspiel

Pararge aegeria

Das Waldbrettspiel ist besonders oft in lichten Wäldern oder auch Streuobstwiesen zu entdecken. Die Männchen beobachten von erhöhten Positionen ihre Umgebung. Kommt ein anderes Männchen zu nahe, gibt es einen Revierkampf. 

Flugzeit: April bis Oktober
Raupenfutterpflanze: Fieder-Zwenke, Pfeifengras etc.
Familie: Edelfalter

Russischer Bär

13. Russischer Bär

Euplagia quadripunctaria

Der Russische Bär wird auch als Spanische Flagge bezeichnet. Dieser tagaktive Nachtfalter mag vor allem die wärmeren Gebiete in Süddeutschland. Dort ist er beispielsweise an Waldrändern oder auf verbuschenden Wiesen zu finden. Er ist Schmetterling des Jahres 2025.

Flugzeit: Juli bis September
Raupenfutterpflanze: Himbeere, Wiesensalbei, Große Brennnessel etc.
Familie: Bärenspinner

Rostfarbiger Dickkopffalter

14. Rostfarbiger Dickkopffalter

Ochlodes sylvanus

Die kleinen Dickkopffalter gibt es in verschiedenen, teils sehr ähnlichen aussehenden, Arten. Wichtig für den Rostfarbenen Dickkopffalter ist eine naturnahe, offene Landschaft. Die Raupen ziehen Grasblätter mit Fäden zu einer Röhre zusammen und fressen auch in dieser Konstruktion. 

Flugzeit: Mai bis August
Raupenfutterpflanze: Pfeifengras, Fieder-Zwenke etc.
Familie: Dickkopffalter

Schachbrettfalter

15. Schachbrettfalter

Melanargia galathea

Der Schachbrettfalter lebt auf eher trockenen Wiesen. Die Männchen gehen aktiv auf die Suche nach Falterweibchen. Bei der Eiablage lassen die Weibchen ihre Eier einfach zu Boden fallen. Die Raupen schlüpfen und überwintern, ohne vorher etwas zu fressen.

Flugzeit: Juni bis August
Raupenfutterpflanze: Pfeifengras, Fieder-Zwenke etc.
Familie: Edelfalter

Taubenschwänzchen

16. Taubenschwänzchen

Macroglossum stellatarum

Das Taubenschwänzchen sieht im Flug aus wie ein kleiner Kolibri. Der Kolibri-Schmetterling schlägt zwischen 70 – 90 Mal pro Sekunde mit den Flügeln und besucht bis zu 5000 Blüten am Tag. Er kommt auch gerne in unsere Gärten. 

Flugzeit: Juni bis September
Raupenfutterpflanze: Gemeines Labkraut, Echtes Labkraut etc.
Familie: Schwärmer

Distelfalter

17. Distelfalter

Vanessa cardui

Der Distelfalter ist ein echter Langstreckenflieger. Eigentlich lebt er im nördlichen Afrika. Jedes Jahr wandert er jedoch in den Mittelmeerraum ein und pflanzt sich dort fort. Die Nachkommen fliegen im Sommer weiter nach Mitteleuropa. 

Flugzeit: April bis November
Raupenfutterpflanze: Gemeine Kratzdistel, Kohldistel etc.
Familie: Edelfalter

Segelfalter auf Klee

18. Segelfalter

Iphiclides podalirius

Der Segelfalter wird oft mit dem Schwalbenschwanz verwechselt. Die Art fliegt bei uns in ein bis zwei Generationen. Der Bestand geht in den letzten Jahren kontinuierlich  zurück. Man findet ihn im sonnigen Offenland, zum Beispiel auf felsigem Trockenrasen.

Flugzeit: März bis September
Raupenfutterpflanze: Schlehe, Eingriffeliger Weißdorn etc.
Familie: Ritterfalter

Apps als Hilfsmittel zur Bestimmung von Schmetterlingen

Mittlerweile muss man kein schweres Buch mehr mit sich herumschleppen, um unterwegs Schmetterlinge bestimmen zu können. Es gibt mehrere Bestimmungs-Apps mit KI-Technologe. Hier kannst du mit deinem Handy einfach ein Foto des Schmetterlings machen. Die App bestimmt ihn dann für dich, ohne dass du erst lange recherchieren musst. Das funktioniert zwar nicht immer zu 100 Prozent, die Apps sind aber auch bei außergewöhnlichen Arten sehr treffsicher. Zwei beliebte Bestimmungs-Apps sind beispielsweise Obsidentify und die App NABU Insektensommer.

Großes Ochsenauge
Großes Ochsenauge (Maniola jurtina) auf einer Blüte.

Wo kann man am besten Schmetterlinge beobachten?

Bei Spaziergängen durch Wälder und Wiesen hat man in der Regel gute Chancen, Schmetterlinge zu entdecken. Je mehr man seinen Blick schärft, desto mehr Falter bekommt man zu Gesicht. Grundsätzlich gilt die Faustregel, je naturnäher die Landschaft, desto mehr Schmetterlinge sind unterwegs. Streuobstwiesen, Waldränder und Blumenwiesen sind ideal, um auf Erkundungstour zu gehen. 

Mein kleiner Geheimtipp: Oft lohnt es sich auch, auf Industriebrachen vorbeizuschauen. „Vernachlässigte“ offene Gelände bergen vielfach eine ungeahnte Artenvielfalt. 

Schmetterlinge sind bedroht – so kannst du sie schützen

Leider sind auch die Schmetterlinge vom Insektensterben bedroht. Immer mehr Arten finden sich nur noch in wenigen Naturschutzgebieten oder drohen sogar ganz auszusterben. Wende dich doch an die Ortsgruppe eines Naturschutzverbandes in deiner Nähe, wenn du aktiv im Insektenschutz mitwirken willst. Du kannst außerdem auch in deinem Garten viel für die Natur tun. Wie du einen naturnahen Garten gestaltest, erfährst du im Artikel: Naturnaher Garten – in 5 Schritten zum eigenen Naturparadies.

Du hast Fragen, Kritik oder Ergänzungen zum Artikel? Schreibe uns gerne unter info@naturstudium.de

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Autor: Florian Fetzer

Seit meiner Kindheit bin ich begeisterter Naturliebhaber. Angetan haben es mir insbesondere die Schmetterlinge, aber auch sonst fasziniert mich die Vielfalt des Lebens in Feld, Wald und Wiese. Aktuell arbeite ich hauptberuflich im Online-Marketing und als Texter. Naturstudium.de ist mein Hobbyprojekt. :)

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